Die Angst vor großen Wellen beim Surfen: So überwindest du sie Schritt für Schritt

Surfen ist ein fantastischer Wassersport, der dir ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer vermitteln kann. Doch gerade für Anfänger und auch erfahrene Surfer können große Wellen schnell beängstigend und gefährlich werden.

Wenn du deine Angst vor dem Surfen in großen Wellen überwinden möchtest, ist die richtige Vorbereitung und Herangehensweise der Schlüssel. Mit Geduld und in kleinen Schritten kannst du dein Surf-Können auf ein neues Level bringen.

In diesem Artikel erfährst du, wie du Schritt für Schritt deine Komfortzone erweitern und die Angst vor dem Surfen in größeren Wellen überwinden kannst.

Deine Komfortzone beim Surfen kennenlernen

Bevor du dich an das Surfen in größeren Wellen wagst, ist es wichtig, dass du deine eigene Komfortzone gut kennst.

Überlege dir:

  • In welcher Wellengröße fühlst du dich beim Surfen absolut sicher und entspannt?
  • Ab wann wird es für dich langsam anstrengender und herausfordernder?

Diese Grenze ist für jeden Surfer unterschiedlich. Manche fühlen sich noch in kniehohen Wellen unsicher, während andere in doppelter Oberkörperhöhe surfen, als wäre es ein Kinderspiel.

Nimm dir die Zeit, deine persönlichen Grenzen beim Surfen zu erforschen und herauszufinden, wo genau deine Komfortzone endet. Nur so kannst du anschließend angemessene, kleine Schritte unternehmen, um sie zu erweitern.

Versuche niemals, deine Grenzen beim Surfen von einem Tag auf den anderen drastisch zu verschieben, indem du dich unvorbereitet in extrem große Wellen begibst! Das ist lebensgefährlich. Gehe immer nur in kleinen, behutsamen Schritten voran.

Wellengröße beim Surfen realistisch einschätzen

Eine der größten Herausforderungen beim Einschätzen der Wellengröße ist, dass das eigene Empfinden auf dem Surfbrett täuschen kann. Was dir beim Surfen wie eine mehrere Meter hohe Welle vorkommt, ist vom Strand aus betrachtet manchmal nur kniehoch.

Um die Wellengröße realistisch beurteilen zu können, ist es daher hilfreich, sie zunächst vom Strand aus zu beobachten und mit anderen Surfern zu vergleichen.

Achte auch auf die Wellenform. Hohl brechende Wellen sind meist anspruchsvoller und gefährlicher als sanft rollende Wellen. Sei bei unbekannten Surfspots mit schnell brechenden Wellen besonders vorsichtig. Hol dir Tipps von lokalen Surfern ein.

Wenn du Fotos oder Videos aus dem Wasser mit der Perspektive vom Strand vergleichst, bekommst du mit der Zeit ein immer besseres Gefühl dafür, wie hoch eine Welle tatsächlich ist.

Ausreichend Zeit zum Beobachten nehmen

Bevor du dich in größere Wellen wagst, nimm dir immer ausreichend Zeit, das Wellenverhalten vom Strand aus zu beobachten:

  • Zähle die Wellen pro Set. Wie viele Wellen kommen nacheinander?
  • Welche Welle im Set ist meist die größte?
  • Gibt es Kanäle, durch die du nach einem Sturz wieder zurückpaddeln kannst?

Analysiere die Wellensets so lange, bis du ein gutes Gefühl für die Abläufe bekommst. So kannst du auch im Wasser vorausschauender agieren.

Warte beim Hinauspaddeln immer die richtige Zeit zwischen den Sets ab. Sonst könntest du von einer größeren Welle überrascht werden. Gib dir beim Timing lieber zu viel Zeit als zu wenig.

Lass dir beim Surfen keinen Druck machen

Egal welche Wellen die Surfer um dich herum reiten – hör auf dein Bauchgefühl und lass dir keinen Druck machen. Niemand außer dir selbst kann einschätzen, ab wann eine Welle für dich zu groß zum Surfen ist.

Vielleicht paddelst du erstmal nur ins Line-Up, um die Wellen von Nahem zu beobachten, ohne sie sofort surfen zu wollen. Vielleicht überquerst du die Wellen paddelnd, anstatt aufzuspringen. Alles ist erlaubt – nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst.

Wenn sich eine Welle beim Anblick zu intensiv anfühlt, sag Nein. So bleibst du sicher. Du musst keinen Beweis abliefern.

Bereite dich sorgfältig aufs Surfen vor

Große Wellen verzeihen keine Nachlässigkeiten in der Vorbereitung. Bevor du dich mit deinem Surfbrett ins Wasser begibst, checke diese Liste:

  • Bist du ausgeschlafen, ausgeruht und nicht hungrig oder durstig?
  • Hast du genug Sonnenschutz dabei?
  • Ist deine Leash intakt ohne Risse?
  • Hast du ausreichend Wachs auf deinem Board?
  • Atmest du ruhig und fokussiert? Mental bereit?

Konzentriere dich vor dem Surfen nur auf die Dinge, die du selbst in der Hand hast. Dann kannst du mit kühlem Kopf agieren.

Langsam an größere Wellen herantasten

Wenn du das erste Mal Wellen surfst, die größer sind als deine bisherige Komfortzone, nimm dir im Line-Up weiterhin genügend Zeit:

  • Beobachte die anderen Surfer zunächst nur vom sicheren Rand des Line-Ups.
  • Paddel vorerst nur über die Wellen drüber, anstatt sie zu surfen.
  • Teste die Geschwindigkeit und Kraft beim Überpaddeln.
  • Warte so lange, bis sich ein wirklich gutes Gefühl einstellt.

Lass dich von ungeduldigen Surfern nicht hetzen. Deine Sicherheit hat Priorität. Kleine Schritte!

Wipeouts in größeren Wellen meistern

Wenn du in größeren Wellen surfst, werden Wipeouts unvermeidlich häufiger. Mit der richtigen Vorbereitung kannst du lernen, Wipeouts gelassen zu meistern:

  • Entspanne deinen Körper und Geist, wenn du stürzt.
  • Lass dich von der Welle mittragen anstatt dagegen anzukämpfen.
  • Leg deine Arme schützend um den Kopf.
  • Versuche langsam bis 10 zu zählen – die Zeit unter Wasser erscheint länger als sie ist.
  • Trainiere das Luftanhalten, z.B. durch Freediving.

Akzeptiere Wipeouts als Teil des Surfens. Wer sich zu stark dagegen wehrt, verkrampft sich und erlebt mehr Angst. Wenn du die Wipeouts dagegen bewusst annimmst, werden sie weniger bedrohlich.

Nach einem heftigen Wipeout

Nach einem heftigeren Wipeout in einer großen Welle solltest du dir eine Pause gönnen, um dich vom Schreck zu erholen. Geh dazu aus dem Wasser und nimm dir etwas Zeit für dich.

Wichtig ist, dass du danach trotzdem wieder surfen gehst und nicht aufgibst! Starte dann aber kleiner: Wähle Wellen, in denen du dich absolut sicher fühlst, auch wenn sie kleiner sind als zuvor.

So kannst du Schritt für Schritt dein Selbstvertrauen wiederaufbauen. Schalte also nach einer intensiven Erfahrung zunächst einen Gang zurück.

Fazit: Mit Geduld die Komfortzone beim Surfen erweitern

Das Surfen in größeren Wellen als bisher erfordert eine behutsame Herangehensweise. Nimm dir ausreichend Zeit, deine Komfortzone kennenzulernen und die Wellenbedingungen zu analysieren.

Gehe in kleinen Schritten voran und lass dich niemals unter Druck setzen. Vorbereitung,uu Überblick und Ruhe sind der Schlüssel. Akzeptiere Wipeouts als Teil des Lernprozesses.

Wenn du geduldig und fokussiert deine Grenzen Schritt für Schritt erweiterst, wirst du mit der Zeit die Angst vor dem Surfen in größeren Wellen überwinden. So wird aus der Herausforderung ein spannendes Abenteuer.

Viel Spaß und Erfolg beim Surfen!