Als ich in meinem Relocation-Auto sitze, überkommt mich das Gefühl, dass dieses Auto finanziell nicht ganz für mich aufgeht.
Es fühlt sich zu kurz an: 3 Tage von Christchurch nach Auckland. Und ständig tanke ich. Viel zu viel Sprit für eine Alleinreisende wie mich (12-14l verbraucht der dicke Van!).
Was ist denn ein Relocation-Auto überhaupt?
Bevor ich nach Neuseeland kam, hatte ich keine Ahnung davon. Dann bekam ich den Tipp:
Viele Mietwagenfirmen brauchen jemanden, der ihr Auto von einer Stadt in die andere Stadt fährt – also relocated.
Die Firma spart so die Spritkosten und der Kunde zahlt dafür entweder einen symbolischen Wert von 1 Euro pro Tag oder sogar gar nichts.
Klingt super verlockend!
Wo finde ich ein so ein Relocation-Auto?
- Unter Transfercar: sucht unter allen Angeboten nach deinen Suchkriterien. Sehr übersichtlich und supereasy! Man muss sich zwar ein Konto anlegen, aber auch das ist supereinfach, schnell und kostenlos.
Vorteile auf den ersten Blick:
- Wenig Miete für das Auto
- Keine zusätzlichen Kosten für die Abgabe des Wagens an einem anderem Ort
Nachteile auf den ersten Blick:
- Meistens bekommt man nur wenige Tage, um das Auto an einen anderen Ort zu bringen.
Aber schauen wir genauer hin!
Lohnt sich ein Relocation-Auto wirklich?
Rechnen wir:
Gezahlt habe ich:
- 4 Tage a 1 Dollar pro Tag Automiete = 4 Dollar
- 0 Dollar für die Fähre von Süd- auf Nordinsel (übernimmt Lucky Rentals)
- 260 Dollar für Sprit (hatte ich nicht erwartet)
- Freiwillige Versicherung von 25 Dollar pro Tag= 75 Dollar (Ohne Versicherung bleibt das Risiko, dass ich im Schadensfall 2500 Euro Eigenanteil zahle).
= 339 Dollar
Anderweitig habe ich gespart:
- 2 Nächte im Hostel a 30 Dollar = 60 Dollar
- 27 Dollar Bus (z.B. mit dem Naked Bus) für 6 Std. Christchurch nach Picton
- 55 Dollar Fährenüberfahrt
- 20 Dollar Bus (ebenso mit dem Naked Bus) für 10 Min. von Wellington Ferry nach Wellington City
- 40 Dollar Bus (ebenso mit dem Naked Bus) für 12 Std. von Wellington City an den Flughafen in Auckland
= 202 Dollar
Es ist eindeutig, welche Option die günstigere ist.
Auf der anderen Seite:
- Ich konnte halten wann und wo ich will
z.B. in Taranaki
- Ich konnte einen megageilen Surftag in Raglan abstauben (Wert= unbezahlbar)
- Ich konnte meine Mukke hören
- Ich hatte meine Privatsphäre in meinen eigenen vier „Wänden“, kein Dorm
- Ich konnte mit meinem gesamten Gepäck, vor allem mit dem Surfbrett einmal ins Auto und musste nicht ständig umsteigen
Mein Tipp also:
- Relocation-Autos immer gut berechnen: Komme ich billiger weg? Zahle ich drauf?
- Selbst wenn es mehr ist: Ist mir die Flexibilität das Geld wert?
- Evtl. macht es Sinn, sich einen Reisepartner für die paar Tage zu suchen. Zu zweit seid ihr definitiv billiger dran. Finden kann man den mittlerweilen in Neuseeland-Backpacker-Facebook-Gruppen.
- Achtung: 300km in Neuseeland sind nicht wie in Deutschland ca. 3 Fahrstunden, sondern aufgrund von kurvigen, einspurigen Straßen manchmal 4-5 Std. – Zeit einberechnen!
Fazit für mich: Kann sich sehr wohl lohnen. Vor allem, wenn man zu zweit ist. Allein muss man sich das ganze aber gut überlegen und gut berechnen.
Hallo!
Danke für diesen guten Tipp! Meine Freundin und ich wollen im Jänner 2019 unsere Work and Travel Reise nach Neuseeland beginnen und dabei eine Zeit lang mit dem Auto unterwegs sein 🙂 Deine Tipps haben mir sehr geholfen vielen Dank!
Liebe Grüße
Hey Anika!
Freut mich, dass es euch weitergeholfen hat!
Wenn ihr länger unterwegs sein wollt, sucht euch einen Camper, den ihr länger behalten könnt. Wenn ihr lang genug hier seid, lohnt sich ein Autokauf allemal.
Darüber wollte ich auch noch schreiben… ich kam nur noch nicht dazu! Sorry!
Viel Spaß bei eurem Trip! 🙂
Liebe Grüße, Pana